Problem egzegetyczny Jk 5, 11: to telos kyriou eidete

Autor

  • Józef Kozyra Uniwersytet Śląski w Katowicach, Wydział Teologiczny

Słowa kluczowe:

koniec, Pan, męka Jezusa, cierpienie, paruzja

Abstrakt

Die Phrase: to telos kyriou eidete befindet sich im Kontext der Ermutigung zum geduldigen Ertragen der Lebensschwierigkeiten (Jk 5,10-11). Dieser im Vers 11c sich befindende Satz wurde in den alten Abschriften in unterschiedlichen Varianten tradiert. Das zeigt auf große Interpretationsmöglichkeiten. Als Beispiel der Zähigkeit und Geduld im Verkünden des Wortes Gottes können sowohl die atl. Propheten als auch die ntl. Verkünder genannt werden. Ein Beispiel des geduldigen Ertragens der Lebensqualen ist auch der Weise Hiob. Das wichtigste Beispiel für uns Christen soll aber Jesus sein. Deshalb soll man drei grundsätzlichen Interpretationsmöglichkeiten für die Phrase to telos kyriou eidete berücksichtigen:
1) ihr habt das Ende (des Lebens) des Herrn (Jesus) gesehen, d.h. sein Leiden und seinen Tod;
2) ihr habt das letzte Kommen des Herrn gesehen (oder: laßt euch darauf schauen), d.h.: ihr sollt die Parusie des Herrn Christus vor Augen haben;
3) ihr habt das Ende des Herrn (für Hiob bereitet) gesehen, d.h. den seligen Abschluss der qualvollen Erfahrungen des Hiob.
Die Interpretation im Lichte der Passion hat ihre Begründung im nächsten Kontext Jk 5,6.12 und in vielen ntl. Texten. Paulus nennt den gekreuzigten Christus „der Herr der Herrlichkeit“ (1 Kor 2,8; Flp 2,8.11). Das Wort „Ende“ (telos) im NT bezieht sich auch auf die Passion der Herrn (vgl. Lk 22,37; J 13,1; 19,28.30; Hbr 2,9f; 5,8f; 10,14; 12,2). Der Verfasser des Hbr in 2,9 und 12,2 befiehlt auf Christus zu schauen und von ihm zu lernen, Leiden ertragen. Ähnlich verkündet Paulus den gekreuzigten Herrn in 1 Kor 1,23 und Ga 3,1.
Für die christologisch-eschatologische Interpretation spricht schon der nächste Kontext von Jk (5,3.5.7-9). Im NT wurde das Wort „Ende“ (telos) auf die eschatologische Endgültigkeit bezogen (vgl. Mt 24,14; 1 Kor 1,7f; 10,11; 15,24; 1 P 4,7).
Man kann auf die Argumente der Gegner der christologischen Interpretation der besagten Phrase mit vielen Gegenargumenten erwidern. Das übliche Verstehen von Jk 5,11c im Bezug auf die Leiden des Hiob, den der Herr letztlich mit gutem Ende beschenkt hat, ist eine der möglichen Interpretationen dieser Phrase.
Der Satz im Vers 11d („der Herr ist voll Erbarmen und Mitleid“) kann die theologische Begründung für jede der besagten Interpretationen der Phrase to telos kyriou eidete sein. Jakobus rief also die erdrückten Christen, das Beispiel vom geduldigen Ertragen der Leiden durch die Propheten und Hiob zu nehmen. Vor allem aber sollen sie auf den leidenden Christus schauen. Die Annahme des Leidens ist nämlich der beste Weg der christlichen Vollkommenheit. Und der Herr, der am Ende als der gerechte Richter kommen wird, wird mit seinem Erbarmen beschenken.

Pobrania

Opublikowane

2010-12-31

Jak cytować

Kozyra, J. (2010). Problem egzegetyczny Jk 5, 11: to telos kyriou eidete. Śląskie Studia Historyczno-Teologiczne, 43(2), 233–247. Pobrano z https://trrest.vot.pl/ojsus/index.php/ssht/article/view/16512

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Artykuły naukowe